Angebote Geburt

Unsere Angebote für Sie während der Begleitung bei der Geburt.

Begleitung Fehlgeburt

Sie haben gerade die Nachricht erhalten, dass ihr Baby nicht mehr lebt? Sie bluten in der Frühschwangerschaft und befürchten, gerade eine Fehlgeburt zu erleben? - Halten Sie kurz ein. Es ist sehr traurig und ein Schock, aber kein Grund, gleich sofort zu handeln. Wir nehmen uns mit Ihnen Zeit, die Situation zu verstehen, zu ordnen, sich zu orientieren. Welche Möglichkeiten haben Sie? Was kommt jetzt auf Sie zu?

Man kann bei einer Fehlgeburt sehr unterschiedlich vorgehen, das Ziel bei allen Vorgehen ist dasselbe – der Fötus soll geboren werden. Entweder man wählt das abwartende, beobachtende Vorgehen und lässt den Körper den Fötus gebären, mit oder ohne wehenstimulierende Medikamente. Hier helfen wir Ihnen, die Blutung einzuschätzen und stehen Ihnen beim eigentlichen Abort bei, denn auch das ist eine «kleine Geburt». Oder Ihnen wird empfohlen, eine Curettage zu machen (operative Auskratzung im Spital). Dann betreuen wir Sie nach Spitalaustritt. In beiden Fällen unterstützen wir Sie im «kleinen Wochenbett» sowie bei der Trauer und Verarbeitung des Geschehenen.

Hausgeburt

Die Geburt zu Hause bietet ein familiäres, persönliches Setting. Für gesunde Frauen mit einer physiologischen Schwangerschaft ist die Hausgeburt eine sichere Alternative zur Spitalgeburt.

2014 veröffentlichte die renommierte britische Gesundheitsbehörde NHS ihre Richtlinie (NICE Guideline) zur Betreuung während der Geburt. Entgegen dem aktuellen Trend hin zur Spitalgeburt empfehlen sie allen gesunden Frauen mit physiologischer Schwangerschaft eine hebammengeleitete Geburt zu Hause oder in einem Geburtshaus, da die Rate an Interventionen kleiner ist und die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Spontangeburt höher ist.

Manche Frauen/Paare wissen bereits sofort nach dem Schwangerschaftstest, dass sie eine Hausgeburt möchten, andere entscheiden sich im Verlauf der Schwangerschaft für eine Geburt zu Hause mit uns.

Damit eine Geburt in den eigenen vier Wänden stattfinden kann, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein: das Baby muss in Kopflage liegen, es dürfen keine Zwillinge sein, die Frau muss gesund sein, das Baby, soweit erkennbar, muss gesund sein, die Schwangerschaft muss ohne geburtsrelevante Komplikationen verlaufen sein und das Baby darf frühestens 3 Wochen vor dem Termin und spätestens 2 Wochen nach dem Termin geboren werden.

Es müssen alle Anwesenden mit der Hausgeburt einverstanden sein und am Aufklärungsgespräch teilgenommen haben.

Eine gute Aufklärung zum Ablauf, der Organisation und den Bedingungen der Hausgeburt ist wichtig. Es werden die Vorgehensweisen und Regeln der ausserklinischen Geburtshilfe erläutert, welche sich teilweise stark von der klinischen Geburtshilfe unterscheiden. Es wird eine möglichst interventionsarme Geburtshilfe praktiziert, und solange es der Mutter und dem Kind gut geht, besteht kein Zeitdruck. Die 1:1 Betreuung durch die Hebamme und ihre ungestörte Aufmerksamkeit und Beobachtung sind nebst dem Nicht-Intervenieren wichtige Faktoren, die zur Sicherheit der Hausgeburt beitragen.

Abweichungen vom gesunden Verlauf werden früh erkannt und es wird nicht gewartet, bis «es brennt», sondern ein vorausschauendes Handeln ermöglicht eine zeitgerechte und ruhige Überweisung ins Spital, wenn dies nötig ist.

Für diesen Fall wird der «Plan B» festgelegt, d.h. ein Spital bestimmt, wohin verlegt wird, falls medizinische Hilfe benötigt wird. Dort wird die Frau vorgängig angemeldet. In 96% der Fälle ist dies eine ruhige Verlegung im Privatauto, - meist, weil die Kräfte nachlassen und eine Schmerzbehandlung nötig ist, welche zuhause nicht möglich ist oder die Geburt nicht voranschreitet.

Sehr selten treten Notfälle auf. Dafür ist die Hebamme mit Medikamenten, Infusionen, Reanimationsutensilien und Sauerstoff ausgerüstet. Sie hat alles dabei, um erste Massnahmen zu treffen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Danach arbeiten Rettungsdienst und Hebammen zusammen. Das Handeln in Notfallsituationen wird regelmässig im Team geübt.

Bei einer Hausgeburt sind wir immer zu zweit. Die fachliche Verantwortung für die Geburt hat immer eine der erfahrenen Hausgeburts-Hebammen, auch wenn eine andere Hebamme aus dem 9punkt9-Team die Schwangerschaft begleitet und erste Bezugsperson des Paares ist.

Die Hausgeburtshilfe kann nicht im Spital erlernt werden, weshalb eine diplomierte Hebamme bei uns zwei Jahre unter fachlicher Führung arbeitet und zusätzlich ausgebildet wird. Dies ist unabhängig davon, ob sie bereits über zwei Jahre diplomiert ist oder nicht.

Praxisgeburt

Wünschen Sie sich eine Hausgeburt, aber ihr Zuhause eignet sich nicht für eine Geburt? Obwohl es für eine Hausgeburt keine speziellen Voraussetzungen braucht (ausser Wärme, Licht und Wasser), kommt es für manche Frauen nicht in Frage, in ihrem Zuhause zu gebären, obwohl sie sich eine Hausgeburt mit uns wünschen. Dies kann an den Nachbarn liegen, an der Unterbringung der älteren Kinder oder an Bauarbeitern auf Baugerüsten vor dem Fenster bei einer Fassadenrenovation…

Für diese Fälle können wir die Geburtspraxis unserer Hebammenkollegin Myrim Rösch in Häutligen mieten (www.myrim.ch). Hier gibt es je einen schönen Raum für die Geburt und das Wochenbett, ein Bad und eine kleine Küche. Die Praxis ist wunderschön gelegen oberhalb Münsingen und in unmittelbarer Nähe zum Spital.

Nach der Geburt gehen sie wieder zu sich nach Hause und wir betreuen sie dort weiter im Wochenbett. Bedingungen gelten die gleichen wie bei einer Hausgeburt.

Spitalgeburt oder Geburt im Geburtshaus

Alle unsere Angebote stehen auch Frauen zur Verfügung, die keine Hausgeburt wünschen. Wir begleiten Sie gerne in der Schwangerschaft und überweisen Sie für die Geburt in die Frauenklinik, zu einer Belegärztin oder einem Belegarzt in eines der Privatspitäler, in ein Regionalspital oder auch ins Geburtshaus Luna. Nach dem Austritt aus dem Spital oder Geburtshaus betreuen wir Sie weiter.

Wir können Sie jedoch nicht als Beleghebamme in ein Spital begleiten. Nehmen Sie dafür frühzeitig mit einer Beleghebamme Kontakt auf, denn sie sind sehr früh ausgebucht.

Kaiserschnitt – geplant oder ungeplant

Jedes dritte Kind in der Schweiz kommt gemäss Bundesamt für Statistik per Kaiserschnitt zur Welt. Der Kaiserschnitt ist ein wertvoller und unter Umständen lebensrettender Eingriff. Es gibt Situationen in denen ein geplanter Kaiserschnitt notwendig ist oder es eben auch zu einem ungeplanten Kaiserschnitt kommt. Wir erachten es als wichtig, dass Sie auf den bevorstehenden Eingriff vorbereitet sind. Erfahrungen zeigen, dass Frauen die Situation besser handhaben können und positiver erleben, wenn sie sich vorgängig darauf vorbereitet hatten.

Wir informieren Sie über den Ablauf von Eintritt bis Operation und danach, und was man bei einer «Schnittgeburt» beachten und wonach fragen sollte. Hier geht es im Wesentlichen um das Bonding mit dem Kind vor, während und nach der Geburt, das erste Stillen, die Schmerzbehandlung, die Partner*innen-Rolle und der etwas andere Wochenbettverlauf.

Vaginale Geburt nach vorgegangenem Kaiserschnitt (VBAC)

VBAC steht für "Vaginal Birth after Cesaerian Section".

Hatten Sie einen Kaiserschnitt und wünschen sich nun bei diesem Kind eine vaginale Geburt? Sind sie verunsichert über die Risiken, Vor-und Nachteile und über die Möglichkeiten die Sie nach vorausgegangenem Kaiserschnitt haben bezüglich einer spontanen vaginalen Geburt?

Wir geben Ihnen Informationen aus neusten Studien rund um das Thema VBAC und schauen mit Ihnen an, ob eine vaginale Geburt in Ihrem Fall möglich ist. Hier spielen die Gründe des vorangegangenen Kaiserschnitts, die Lage des Kindes, der Verlauf der Schwangerschaft sowie die Schnittführung des letzten Kaiserschnittes eine Rolle.

Ob Sie einen oder zwei vorangegangene Kaiserschnitte hatten, spielt dabei keine Rolle.

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